Die Geschehnisse in der Ukraine bewegen uns alle derzeit sehr. Die Tabletklasse 11b nahm die Ereignisse im Rahmen der Beschäftigung mit dem lyrischen Motiv des Krieges zum Anlass, um die eigenen Gefühle und Gedanken in Form von Gedichten zum Ausdruck zu bringen. Vorbild waren Kriegsgedichte aus der literarischen Epoche des Expressionismus, die die Schrecken des 1. Weltkriegs verarbeiten. Hier ihre Ergebnisse:
Spectaculum belli (Hannah Nele Otto)
Gesprengt die Ketten die ihn hielten,
Er wird der Welt ein Schauspiel bieten
Und unter des roten Blutes Schein,
Läutet er den ersten Akt nun ein.
Der Vorhang hebt sich, es raschelt der Wind,
Die Welt seine Bühne, das Schauspiel beginnt.
Zwei Länder, wie Brüder, ein Hass sie entzweit,
Der eine ist gierig, zum Kriege bereit.
Die Mutter des andren, schaut erst nicht zu,
Wollt sie nicht verlieren, die zerbrechliche Ruh.
Der Sohn dagegen, ist zu allem bereit,
Will nicht unterliegen, selbst wenns ihn zerreißt.
Des Schaffers Söhne, ihr Gackern schallt weit,
Furcht und Schrecken, ihr Ziel schon erreicht.
Die Frau des Krieges setzt lächelnd dabei,
Die Dramen der Liebe, ein ewiger Schrei.
Er ist zufrieden, löst Harmonia nun ab,
Vom hohen Berge, steigt der Kriegsgott herab.
Die Schreie, die Qualen, er lebt von der Not,
Am Ende siegt nur einer, sein Verwandter der Tod.
(Joel von Westernhagen und Felix Wanhoff)
Menschen sterben und werden verletzt
Schulen zerbombt und Kinder zerfetzt
Das Gewehr geladen, der Panzer rollt
Die Invasion war bewusst gewollt
Augen voller Angst, Menschheit voller schrecken
Kinder müssen Leichen abdecken
Tote Soldaten weit und breit
Der Vater Tot, die Tochter schreit
Gedicht zum Ukraine-Krieg (Julia Overkamp)
Und die Menschen laufen schnell,
Junge und Alte, doch es wird nicht hell.
Getreiben vom schrecklichen Widerhall,
Der Bomben und Granaten Schall.
Heimat und Häuser zerstört,
Hoffnung und Menschen für immer verstört.
Rauchschwaden dort am Horizont,
Wo der Feind hat seine Front.
Zusammenhalt ist jetzt gefragt,
Von allen, sonst weiß keiner Rat.
Schnelle Hilfe soll es geben,
Während in Odessa die Strände beben.
Über Nacht kamen die Raketen,
Die Sirenen, das Feuer und das Beben.
Widerstand ist jetzt gefragt,
Der Zivilisten Stimme verzagt.
Der Westen muss sich nun entscheiden,
Helfen, kämpfen oder es lassen bleiben?
Die Einheit des Westens , stark wie nie,
Will den Bären zwingen in die Knie.
Cocktails fliegen durch die Nacht,
Kleine Beiträge in der großen Schlacht.
Als erstes stirbt die Wahrheit im Krieg,
Gefälschte Informationen bedeuten keinen Sieg.
(Hannah Woitinas)
Auf dem Weg da fließt das Rote Bunt
Neben dem Geschrei aus dem Untergrund
Und er wird uns holen über kurz oder lang
Weil er dem Kopf eines Irren entsprang
Und die Gäule, die er mit sich zieht
Von denen niemand durch die Schleier sieht
Folgen ihm ganz ohne Zauderei
Denn es sagt: So werden des Irrens Gegner frei
So lässt er Flüsse schnell erspringen
Und über meines Vaters Wange rinnen
Er reißt sie und mich von ihm fort
Weit weg von des Donners Ursprungsort
Der Krieg (Johanna Schaberg; Vanessa Overkamp)
Aus dem Osten kommt die Gefahr daher
der Frieden hält nicht lange mehr.
Die Vergangenheit neu entfacht
jetzt wird nicht länger gelacht.
Immer größer wird die Angst,
doch um Frieden noch gebangt.
Mit großen Schritten kommen sie näher
und die Hoffnung schwindet immer mehr.
Und der Westen sich erhebt,
kämpft, dass er überlebt.
graue Länder sich entscheiden,
Auf welcher Seite sie nun bleiben.
Grenzen werden überwunden,
viele Menschen gezwungen.
kämpfen um leben oder Tod
Frauen und Kinder in großer Not.
Der Frieden in ferner Sicht,
doch am Ende des Tunnels ein Licht
die letzte Hoffnung noch nicht erlischt.
Doch ewig ein dunkler Schatten aufs Land gewischt.
Kriegsgedicht (Lukas Bust)
„Sirenen heulen entlang der langen Nacht
Ein Tyrann, unter vielen, hungert nach Macht
Die Welt zahlt den Tribut mit kochendem Blut
Zurück bleibt eine Nation in Feuers Glut
Die Angst der Welt, es folgt, das Grande Final!
Ein Koffer, Ein Knopf, Eine Bombe, Ein Knall!
Der Pilz steigt auf, Augen weinen. Es stirbt die Welt
Es steht: Das Produkt von zu viel Macht und Geld“.
Text und Zusammenstellung von Julian Radzinski